Nachdem auch A. Berger die Teilnehmer begrüßt hatte, ging es gleich an die Arbeit. Die Wertermittlungsrichtlinien wurden einzeln durchgearbeitet und erläutert. Dabei stellte sich heraus, dass nicht alle Bezirksverbände die selben Richtlinien haben. Sie sind zwar vom Grundsatz her gleich, aber im Detail doch unterschiedlich. Einige der Teilnehmer hatten schon häufiger mit Wertermittlungen zu tun und berichteten darüber. In Hildesheim hat zum Beispiel die Stadt Hildesheim in vielen Dingen das letzte Wort. Es wurde während des Lehrgangs immer wieder lebhaft diskutiert und sich ausgetauscht. Alle wichtigen Wertermittlungsrichtlinien wurden durchgesprochen und auch die rechtliche Seite wurde ausführlich erklärt. Angefangen bei Blumenzwiebeln über Gemüsebeete, Obstbäume und Gehwege, Gartenlaube und Hecken bis hin zu, was mach ich, wenn ich die Laube nicht von Innen bewerten kann, weil der Pächter nicht da ist. Bewerteten kann ich nur, was ich sehen kann, sonst schreibt man, konnte nicht bewertet werden, sagt A. Berger. Was darf der Gfd und was nicht, welche Dinge werden bewertet und welche nur geduldet? Auch kommt es immer wieder vor, das gewisse Dinge wie Waldbäume oder zu viele Schuppen entfernt werden sollten. Eine Wertermittlung muss immer so neutral angelegt sein, dass sie auch bei Gerichtsverhandlungen standhält. Für alle ein heißes Thema. Selbst in der Mittagspause wurde in kleinen Gruppen weiter diskutiert. Am Ende des Tages bekam jeder als Hausaufgabe einen Fragebogen zum besprochenen Stoff mit nach Hause.
Am zweiten Tag des Lehrgangs, am 14. April, erschienen dann leider nur noch 18 Teilnehmer, was sehr bedauert wurde. Als erstes wurde der Fragebogen durchgegangen und noch einmal erklärt. Manche Gfde hatten zur Beantwortung sogar bei Google nachgeschaut und in Büchern nachgelesen. Dann kamen die eigentlichen Wertermittlerbögen dran. Dabei tauchten viele Fragen auf, wie z. B. was mache ich, wenn ein Baum nicht gepflegt wurde oder die Rinde stark verletzt ist? Wie ist es mit Lauben, wenn sie ungepflegt oder mit Schimmel befallen sind? Das gibt immer Wertabzug, war die Antwort. Andreas Berger beantwortete jede Frage mit Geduld und Ausdauer.
Gegen Mittag ging es mit Stift, Zollstock und Ermittlerbogen bewaffnet in den Kleingarten von A. Berger zum Bewerten. In kleinen Gruppen von 3-4 Teilnehmern wurde nun fleißig gemessen, gezählt und bewertet. Oft wurde gefragt, was ist das für ein Baum, Spindel oder Halbstamm? Wie alt ist der Baum? Was ist das für eine Pflanze? Wie alt ist dieser Stachelbeerbusch und vieles mehr. Nach einer Stunde ging es wieder ins Vereinsheim zur Mittagspause. Die Teilnehmer fingen sofort an zusammenzuzählen und auszurechnen, welchen Wert der Garten von A. Berger denn hat. Gegessen wurde nebenbei. So dampfte nicht nur das Essen auf dem Teller, sondern auch so mancher Kopf. Nach der Mittagspause ging es daran, wer hat wie bewertet und die Teilnehmer mussten feststellen, dass jede Gruppe andere bzw. andere Summen errechnet hatte. Dieses ist aber ganz normal, da wir alle Menschen sind und jeder seine eigene Sichtweise auf die Dinge hat. Am Ende war es so, wie es sein soll: die Summen waren zwar unterschiedlich, aber trotzdem nicht so weit auseinander, dass man sagen müsste, hier hat jemand falsch oder komplett anders bewertet.
Andreas Berger dankte allen Teilnehmern für ihr reges Interesse und überreichte jedem seinen schriftlichen Nachweis zur erfolgreichen Teilnahme an diesem Lehrgang. Unter großem Applaus und mit einem 3-Fach „Gut Grün“ wurde der erste Wertermittlerkurs für mehrere Bezirksverbände beendet.
Renate Eccles
Bilder: Renate Eccles